Meditieren – wofür?

Zu Zeiten des Corona Virus steht alles auf dem Kopf! Da ist es sehr sinnvoll sich Zeit für sich und seine Gedanken zu nehmen. Eine Meditation hilft zur inneren Ruhe zu kommen. Doch wie geht das denn?

Im Alltag richtet sich unsere Wahrnehmung vor allem darauf, was um uns herum abläuft. Augen, Ohren – alle Sinne sind nach aussen gerichtet. Beim Meditieren nimmt man sich Zeit für das Innenleben: Was passiert beim Innehalten und nach innen schauen? Welche Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen tauchen auf? Was immer an die Oberfläche kommt, darf in solchen Momenten sein, ohne dass man es als «gut» oder «schlecht» bewertet oder gar verurteilt.

 

Wem kann Meditation helfen?

Meditation eignet sich für viele Menschen, denn es ist eine Möglichkeit, Stress zu reduzieren und schneller in einen entspannten Zustand zu kommen. Gerade für Rheumatiker ist dies sehr entscheidend. Damit reduzieren sich auch die Schmerzen. Helfen tut regelmässiges meditieren auch bei Depressionen, Schlafstörungen, Ängsten, chronische Erkrankungen, chronische Schmerzen oder auch Krebs.

 

Was ist wichtig beim Meditieren?

Du solltest motiviert sein und die Bereitschaft haben, regelmässig zu meditieren. Das ist wie beim Erlernen eines Musikinstrumentes: Wer nur einmal die Woche übt, wird wahrscheinlich deutlich weniger Fortschritte erzielen als derjenige, der täglich musiziert.

Jedoch kann eine Meditation eine Psychotherapie für Depressionen nicht ersetzen. Aber wer regelmässig meditiert, wird sich, seinen Körper, seine Gefühle und Gedanken mit der Zeit besser spüren und wahrnehmen. Das fasst das «Gelassenheitsgebet» gut zusammen: «Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.»

 

Wie beginnt man zu meditieren?

Die einfachste Art ist, sich 15 Minuten ohne Handy oder andere Ablenkungen hinzusetzen und die Aufmerksamkeit auf Gedanken und Empfindungen zu richten. Oft ist es dabei hilfreich, sich auf eine ruhige Atmung zu konzentrieren. Das ist für viele Menschen heutzutage ungewohnt.

Wer Mühe hat, dabei innerlich zur Ruhe zu kommen, tuts vermutlich leichter mit der «progressiven Muskelrelaxation». Dabei werden in einer bestimmten Reihenfolge verschiedene Muskeln angespannt und wieder entspannt. Diese Methode ist für Ungeübte leicht zu erlernen. Die muskuläre Entspannung dient als Brücke für die geistige Entspannung. Welche Art von Meditation einem am besten liegt, hängt auch von der Persönlichkeit ab. Du kannst ebenso beim  gleichmässigen, ruhigem Gehen meditieren, beim Tai-Chi oder beim Qigong.

 

Was ist Achtsamkeitstraining, welche Arten von Meditation gibt es?

Es vereint Elemente aus dem Yoga und dem Buddhismus, wo das Meditieren eine lange Tradition hat. Entwickelt wurde die auf Englisch «Mindfulness-Based Stress Reduction» genannte Methode von dem US-amerikanischen Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn. Das Achtsamkeitstraining ist sehr bekannt und auch erforscht.

Oder zum Beispiel «Bodyscan» Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Körper und erfühlt von Kopf bis Fuss zum Beispiel die Stellen, an denen du angespannt bist. Anderseits gibt es spezifische innere Reisen oder Imaginationen, die auf dich, deine Geschichte und Probleme zugeschnitten sind und dann eher im Rahmen einer Psychotherapie angewandt werden.

 

Was passiert bei der Meditation im Gehirn?

Beim Meditieren verändert sich die Aktivität der Nervenzellen in verschiedenen Bereichen des Gehirns. Das heisst, sie führt zu messbaren Effekten, die auch anhand von Veränderungen der Hirnströme nachweisbar sind. Grundsätzlich ist aber das subjektive Erleben entscheidend.

Bei akuten seelischen Krisen ist es oft schwierig zu meditieren. Wenn du sehr verzweifelt bist, oder sehr verletzt, erregt oder so angeschlagen, dass jegliche Energie fehlt.

Versuche es doch einmal und berichte mir von deinen Erfahrungen!