Hand aufs Herz: Wie gross war die Versuchung über die Festtage, mit dem Süssen?

 

Bitteres Erwachen im neuen Jahr. Die Schmerzen nehmen zu, das Rheuma schlägt aus und der Heisshunger auf Süsses nimmt kein Ende. Tipps für den Zuckerentzug.

Wer hat nicht über die Festtage gerne Pätzchen, Kuchen, Glühwein, Torten, Schockolade verspiesen? Ueberal steckt Zucker drin, so ein Zimtstern etwa hat 8 bis 9 Gramm Zucker. Einen Schokonikolaus hat nicht nur viele Kalorien sondern auch bis zu 17 ganze Würfelzucker drin. Zwischen drei und sechs Wüfelzucker würden noch drin liegen, dass der Körper damit normal umgehen kann. Solange wir das mit Mass konsumieren, bleiben wir gesund.

Die Dosis macht das Gift

Zucker ist der Betriebsstoff in unserem Körper und deshalb auch lebensnotwendig. Aber: Wenn wir Stärke essen, z. B. in Form von Brot, Pasta etc. ist dies nichts anderes als eine lange Kette von Glukose – sprich Traubenzucker – Molekülen. Bei der Verdauung ist das Endprodukt Zucker! Denn in diversen Lebensmitteln steckt von Natur aus Zucker drin. So hat ein durchschnittlicher Apfel etwa 2,5 Würfelzucker in sich. Aber der Apfel hat auch Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Nahrungsfasern. Süssgetränke hingegen liefern keine wertvollen Inhaltsstoffe, nur Zucker.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, dass der zugesetzte Zucker weniger als 10% der Gesamtkalorien ausmachen soll. Bei einem Erwachsenen wären das durchschnittlich 50 Gramm pro Tag. Der Zuckergehalt von Honig, Sirup und Fruchtsäften sollte da miteingerechnet werden. Zucker aus Obst, Milch oder Gemüse zählt dabei nicht. 50 Gramm tönt zwar nach viel Süssem, aber mit einem Becher Fruchtjoghurt und den darin enthaltenen 5 bis 6 Zuckerwürfel hast du schon fast die Hälfte des empfohlenen Tagesbedarf an zugesetztem Zucker erreicht.

Achterbahn im Köper

Doch was passiert eigentlich im Körper, wenn wir Zucker essen? Den “Zimtstern” den wir im Mund gekaut und eingespeichelt haben, wirkt schon auf die Speichelamylase, ein Enzym der Kohlenhydratverdauung und so wird bereits ein Zeil vom Zucker über den Speichel aufgenommen. Der grösser Teil jedoch erfolgt im Dünndarm. Die Stärke wird abgebaut, als Endprodukt aus dem Zweifachzucker Saccharose, dem Haushaltszucker, und der Stärke aus dem Mehl bleiben die Einfachzucker (Monosaccharide) Glukose und Fruktose (die Fructose kommt aus der Saccharose, Stärke besteht nur aus Glukose), welche dann über die Dünndarmschleimhaut und ins Blut aufgenommen werden. Die Bauchspeicheldrüse registriert bei gesunden Menschen sofort, dass der Blutzucker ansteigt und beginnt mit der Ausscheidung von Insulin, das dafür sorgt, dass die Glukose nicht weiter im Blut verbleibt, sondern in die Zellen gelangen kann, wo sie für die Energiegewinnung genutzt oder für später gespeichert wird. Das erklärt auch, wieso der Blutzuckerspiegel Achterbahn fährt, der Körper nach Nachschub verlangt und wir ständig Lust auf Süsses haben.

Tipps zur Entzuckerung

Bevor du mit dem Zuckerentzug loslegst, ist es ratsam, dass du erst einmal deine Essgewohnheiten unter die Lupe nimmst. Oft sind es nämlich nicht die offensichtlichen Pätzchen und Schokoriegel, die den täglichen Zuckerkonsum in die Höhe treiben. Es sind viel mehr die alltäglichen Produkte, die vermeintlich gesund aussehen, wie zum Beispiel ein Obst-Smoothie, Knuspermüsli mit Honig, Wurstwaren oder Fruchtjoghurt.

Checkliste für deinen Einkauf

Die Zutaten, von denen am meisten in einem Produkt drin sind, müssen zuerst aufgeführt werden. Wenn beim Inhalt zuerst “Zucker” steht, dann hat es davon auch am meisten drin. Deshalb wird Zucker auch mit über 70 süssen Namen getarnt. Beispiele: Saccharose (Rüben-, Rhor-, Kristallzukcer), Maltose (Malzzucker), Laktose (Milchzucher), Fruktose(-sirup), Traubenzucker, Invertzuckersirup, Dextrose, Maltodextrin, Dextrine. Als Faustregel: Zutaten, die auf -ose, -dextrin und natürlich -sirup enden, sind Zuckerarten.