Weide

 

Die ursprüngliche Form der Schmerztabletten wirkt zwar langsamer, dafür länger anhaltend und ohne schädliche Nebenwirkungen.

Aspirin kennen wir alle. Sei es nur bei Kopfweh oder übel sein. Hast du gewusst, dass der Wirkstoff von Aspirin von einem einheimischen Baum stammt? Als ich an meinem Rheuma erkrankte und unheimliche Schmerzen hatte, empfahl mir mein Naturarzt Assalix zu nehmen gegen die Schmerzen. Assalix ist auch ein Weidenrinden-Extrakt und wie Aspirin. Allerdings braucht es seine Zeit bis es wirkt.

Schon seit Jahrtausenden wird die schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung der Weidenrinde genutzt, was auch ihr den Namen europäische Fieberrinde einbrachte. Im Frühjahr wird die Rinde junger Zweige abgeschält, fein geschnitten und bei vierzig Grad getrocknet. Als Abkochung, Auszug oder Tinktur hilft die Weidenrinde nicht nur bei fieberhaften Erkrankungen und Spannungskopfschmerzen, sondern auch bei Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen äusserlich trägt sie zur Heilung von Wunden bei und hilft als Fussbad gegen Schweissfüsse.

Der wichtigste Inhaltsstoff ist Salicin, woraus im 19. Jahrhundert die Acetylsalicylsäure (ASS), der Wirkstoff von Aspirin entwickelt wurde. Die Wirkungsweise der beiden Stoffe ist ähnlich, sie hemmen die Bildung von Botenstoffen, die für die Schmerzempfindung sorgen. Das Besondere an Salicin ist, dass es zunächst inaktiv ist und erst durch die Stoffwechselvorgänge im Körper wirksam gemacht wird. Da die Umwandlung von Salicin in Salicylsäure langsam verläuft, setzt die Wirkung verzögert ein, hält aber dafür länger an. Zur Linderung akuter Schmerzen ist die Weide demnach weniger geeignet, bei fortdauernden Schmerzen kann sie aber effektiver sein, als chemische Schmerzmittel und Entzündgshemmer.

 

Bei Chronischen Schmerzen

 

Die Kombination von Phenolglykosiden wozu Salicin zählt, mit anderen Bestandteilen wie Flavonoiden und Gerbstoffen macht die Weidenrinde besonders wirksam und darüber hinaus auch besser erträglich. Die unerwünschten Nebenwirkungen von Schmerzmitteln auf Magenschleimhaut, Leber und Nieren treten nicht auf. Bei der Weidenrinde können allenfalls die enthaltenen Gerbstoffe bei empfindlichen Personen Magenbeschwerden verursachen, dann ist der Kaltauszug der Abkochung oder die Tinktur vorzuziehen. Ein weiterer wichtiger Unterschied zur Acetylsalicylsäure (im Aspirin) ist, dass die Blutgerinnung nicht beeinflusst wird.

Jetzt wo der Frühling kommt, ist es die ideale Zeit, selbst dir eine Weidenrinden-Tinktur herzustellen:

 

Weidenrinden-Tinktur

Bei chronischen Schmerzen wie Arthrose, Rückenschmerzen- oder Rheuma

Zutaten:

100g frisch abgeschälte Rinde eines jungen Weidenbaumes

500ml Alkohol min. 70%

Zubereitung

Die Rinde in ein grosse Schraubdeckelglas geben und mit dem Alkohol auffüllen. 4-6 Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen, ab und zu schwenken. Dann abfiltrieren und in dunkle Tropffläschchen füllen.

Anwendung

Zweimal täglich 20 Tropfen einnehmen

 

Weidenrinde Abkochung

Bei Fieber und Schmerzen

Zutaten

1TL fein geschnittene frische oder getrocknete Weidenrinde

Zubereitung

Mit einer Tasse kaltem Wasser übergiessen, aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen. Weitere 10 Minuten ziehen lassen, dann ab sieben.

Anwendung

3 bis 5 Tassen über den Tag verteilt trinken

 

Kaltwasserauszug

Innerlich bei Schmerzen, äusserlich gegen Schweissfüsse und bei schlecht heilenden Wunden

Zutaten

4TL fein geschnittene frische oder getrocknete Weidenrinde

 

Zubereitung

Rinde in 500ml kaltes Wasser geben und 8 Stunden stehen lassen. Dann abfiltern.

Anwendung

Über den Tag verteil trinken. Äusserlich die Füsse 15 Minuten darin baden. Kleinere Hautverletzungen damit spülen bez. Abtupfen.